Es gibt ein Sprichwort, das lautet: „Mütter halten ihrer Kinder Hände für eine Weile und ihre Herzen für immer.“ Für mich steckt soviel Wahrheit in diesen Worten. Und es sind Worte, die ich erst verstehe, seit ich selbst Mama bin. Denn diese Art von Liebe hat nicht nur mein Leben verändert, sondern auch mich.
Ich würde nicht sagen, dass ich früher ein Verantwortungsloser Mensch war. Ganz im Gegenteil. Durch gewisse Umstände in meiner Kinder- und Jugendzeit, habe ich eigentlich sogar schon sehr schnell gelernt Verantwortung zu tragen. Aber ich habe nie viel an die Zukunft gedacht bzw. mir Sorgen über die Zukunft gemacht. Meine Entscheidungen waren oft von Spontanität getrieben und über die Folgen habe ich nur wenig nachgedacht. Das mache ich heute nicht mehr.
Natürlich habe ich meine Spontanität nicht verloren. Und es gibt nach wie vor Dinge, die tue ich einfach ohne groß darüber nachzudenken. Aber das sind doch meist Dinge, die keine großen Folgen haben. Bei den großen Dingen, überlege ich drei Mal, ob ich das wirklich tun kann. Ich überlege gewissenhafter wofür ich mein Geld ausgebe, weil ich für die Zukunft vorsorgen möchte. Ich überdenke mein Handeln und frage mich was für einen Einfluss das haben wird. Durch Noahs Geburt habe ich einfach viel mehr begriffen, dass es nicht nur um mich geht, sondern dass alles was ich sage und tue auch Einfluss auf ihn und seine Zukunft haben kann.
Gesünder fürs Kind
Wenn man mich sieht, dann weiß man sofort, dass ich den süßen Verlockungen des Lebens und auch dem Fast Food nicht abgeneigt bin. Ich trage nach wie vor meine zusätzlichen Pfunde mit mir rum und mache auch kein Geheimnis daraus. Dennoch hat sich meine Einstellung zum Thema Gewicht und Ernährung gravierend verändert. Leider fällt es mir noch immer nicht so leicht alles auch so umzusetzen wie ich es möchte, aber in meinem Kopf haben sich die Gedanken schon gedreht.
Ich möchte gesünder und fitter sein für meinen Sohn. Ich möchte ihm zeigen, dass es wichtig ist auf seine Ernährung zu achten und gesund zu leben. Die Umwelt hat schon so viele Schadstoffe für uns und ich finde, dass wir das was wir noch einigermaßen kontrollieren können auch kontrollieren sollten. Ich hätte es nie gedacht, aber mittlerweile achte ich darauf zu welchen Lebensmitteln ich greife. Ich versuche darauf zu achten woher sie kommen und wie nahrhaft sie wirklich sind. Das sind Dinge über die ich mir früher wirklich keine Gedanken gemacht habe. Aber auch da ging es eben nur um mich. Das ist jetzt anders. Jetzt bin ich Mama.
Liebe & Respekt
Ich habe es bereits in einem früheren Post erwähnt, dass die Liebe, die ich nun empfinde etwas ist, das ich vorher so noch nicht kannte. Aber nicht nur die Liebe zu meinem Sohn hat mich verändert. Auch der Umgang mit den Menschen, die mir nahe stehen hat sich verändert. Ich weiß nicht einmal was der Auslöser genau dafür ist, aber plötzlich haben Familie und Freunde noch eine viel tiefere Bedeutung für mich. Das heißt nicht, dass sie vorher keine Bedeutung hatten, aber mit der Geburt meines Sohnes wurden solche Empfindungen auf eine Art und Weise verstärkt, wie ich es nicht beschreiben kann. Ich weiß sie viel mehr Wert zu schätzen und vor allem ist es mir plötzlich auch verdammt wichtig geworden Zeit mit ihnen zu verbringen und natürlich auch sie Teilhaben zu lassen am Leben meines Sohnes.
Auch der Umgang mit meinem Mann hat sich verändert. Wir sind nicht mehr nur Eheleute, wir sind Eltern. Mama und Papa. Und gerade deshalb hat sich der Respekt, den ich vor ihm habe noch einmal verstärkt. Und das ist etwas, das ich hoffentlich auch nie verlieren werde. Gerade auch wegen Noah, unserem Sohn. Er soll sehen und erleben, wie respekt- und liebevoll seine Eltern miteinander umgehen. Denn ich glaube, dass dies einen großen Einfluss auf ein Kind hat. Und dieser Respekt und diese Liebe ist in meinem Fall zum Glück echt und nicht gespielt. Darauf bin ich verdammt stolz, denn ich kenne zu viele Familien, die eigentlich gar nicht mehr intakt sind und nur der Kinder zu Liebe intakt gehalten werden.
So viele Kleinigkeiten
Es ist im Grunde ziemlich schwer genau zu beschreiben was sich in mir und an mir verändert hat. Es sind so viele Kleinigkeiten, die ein großes Ganzes ergeben. Ich fahre vorsichtiger Auto. Auf meine Wortwahl achte ich. Ich bin geduldiger geworden und gleichzeitig gibt es Tage an denen sind meine Nerven überhaupt nicht belastbar. Es gibt nun Ängste, die ich vorher so nicht kannte. Ich mache mir Sorgen darüber, dass Noah was passieren könnte. Der Gedanke an die Zukunft fesselt mich immer wieder und wie sie wohl aussehen wird. Gerade auch für Noah. Die Vorsorge unserer gemeinsamen Zukunft ist mir wichtig. So viele Gedanken sind in meinem Kopf, die vorher nicht da gewesen sind und von denen ich nicht dachte, dass ich sie je haben könnte.
Ich würde nicht sagen, dass ich ein völlig neuer Mensch geworden bin durch das Mama sein. Aber dennoch hat sich meine Persönlichkeit verändert. Das ist für Außenstehende vermutlich nicht mal wirklich sichtbar, weil sich das meiste in meinem Herzen und in meinem Kopf abspielt, aber ich spüre diese Veränderungen ganz genau. Auf manche bin ich stolz, denn sie lassen mich als Mensch wachsen, machen mich stärker. Aber vor manchen Veränderungen habe ich auch Angst, weil sie ein wenig die Leichtigkeit aus meinem Alltag und meinem Leben genommen haben.
Wie ist das bei Euch? Seit ihr schon Mama oder Papa? Hat euch diese neue Rolle im Leben verändert und wenn ja, wie steht ihr dazu? Macht es euch Angst?
Eines ist jedenfalls sicher, das Mama sein bringt so viel mehr mit sich als ich es mir je hätte vorstellen können. Und ich würde nichts davon eintauschen wollen, denn auch wenn mir manche Dinge Angst machen, so vervollständigen sie mich trotzdem auf eine unbeschreibliche Art und Weise.