in der letzten Woche hatte ich oft das Gefühl zu versagen. Die Kontrolle über bestimmte Situationen fehlte mir und das hat mich irgendwie hilflos gemacht. Vor allem als Mama bin ich sehr oft an meine Grenzen gestoßen. Aber was soll ich tun, wenn Noah plötzlich anfängt mich wie wild zu schlagen, zu schreien nur weil er seinen Willen nicht bekommt. Es fällt mir manchmal schwer dann den richtigen Weg zu finden. Ruhig zu bleiben, ihm das Gefühl zu geben, dass er gehört und ernst genommen wird … hilft nicht. Ihm mitzuteilen, dass er mir weh tut und ich möchte, dass er sich beruhigt … hilft nicht. Es zu ignorieren und zu warten bis er sich selbst wieder runter bringt …. hilft nicht. Ihn bestrafen …. hilft erst recht nicht.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass es egal ist, was ich versuche, im Grunde ist der Weg eh falsch. Manchmal ist es gar nicht so einfach in der Erziehung. Vor allem, wenn man die Bedürfnisse des Kindes nicht vernachlässigen will. Ich merke eigentlich jeden Tag, dass ich als Mama immer wieder neues dazulerne. Noah verändert sich ja auch. Seine Interessen, seine Bedürfnisse entwickeln sich. Ich schätze, oder besser gesagt ich hoffe, dass es einfach ganz normal ist, dass man immer dann, wenn man denkt den richtigen Weg gefunden zu haben, erkennt, dass es bereits einen neuen Weg gibt.
Im Grunde weiß ich auch, dass ich mich eigentlich nicht beschweren darf. Ich habe einen wundervollen Sohn, der aufgeweckt ist, der schlau ist, emotional und gefühlvoll. Selbst jetzt beim Schreiben fallen mir so viele Momente mit ihm ein, die mich zum lachen bringen. Ich weiß wie viel Glück ich habe, aber heißt das deshalb auch, dass ich immer lächeln muss? Dass ich nicht das Gefühl haben darf, dass es gerade einfach mal scheiße ist? Ich denke nicht. In welcher Welt läuft es denn auch schon immer genauso wie man es will? Und ehrlich gesagt, wäre es nicht auch langweilig, wenn es immer genauso wäre, wie man es sich wünscht?
Ich glaube manchmal, dass ich gewisse Herausforderungen auch einfach brauche, um mich selbst zu entwickeln und selbst auch daran zu wachsen. Ich glaube, wenn es nie Probleme gäbe, dann würden wir auf der Stelle treten. Es würde nichts Neues kommen und ehe wir uns versehen meckern wir über die Langeweile. Und dennoch, manchmal wünscht man sich dann doch, dass es etwas einfacher wäre. Ein verdammter Zwiespalt.
Aber wie sagt man so schön? Auf Regen folgt Sonne? Also versuche ich die anstrengende letzte Woche einfach hinter mir zu lassen und mit neuer Kraft in die nächste Woche zu starten.
4 comments
Ich fühle mit dir. Könnte mein Sohn sein, von dem du da erzählst.
Ich bin ja ehrlich gesagt immer froh, wenn ich so etwas lese. Das gibt mir irgendwie das Gefühl von Normalität, wenn man das überhaupt so aussprechen kann.
Mein Sohn verhält sich momentan genauso, er ist im gleichen Alter wie Noah. Mir wurde erklärt, dass sich unsere Söhne gegenüber uns Mamas so verhalten, weil sie sich bei uns sicher fühlen und dies tun dürfen ohne Ärger zu erwarten. Da muss einfach Dampf abgelassen werden und danach ist alles wieder gut. Und ich habe gelernt, dass man Kinder in dem Alter nicht nach dem Warum fragen soll, weil sie dies noch nicht beantworten können und sich stattdessen etwas ausdenken. Liebste Grüße
Danke für diesen Denkansatz. Ich muss gestehen ich frage ihn tatsächlich nach dem Warum und er gibt mir darauf keine Antwort. Vielleicht frustriert ihn das ja sogar noch mehr. Ich werde mal schauen was passiert, wenn ich das nicht tue.